Text: Sven Wehser
Bayreuth – dieser Name steht für mehr als große Oper. Für unsere diesjährigen Stipendiaten wurde der „Grüne Hügel“ zu einem Ort der Begegnung, des Austauschs und der Inspiration, wie sie unseren Mitgliedern am 4. September im Dr. Hoch’s Konservatorium berichteten.

Ein munterer „Bericht aus Bayreuth“ unserer Stipendiaten im Dr. Hoch’s Konservatorium – Foto: Dirk Jenders
Im Zentrum der Festspielwoche vom 14. bis 19. August stand für viele der Parsifal in all seinen Facetten: vom ehrfurchtsvollen ersten Bühnenmoment bis hin zu intensiven Diskussionen über die Inszenierung. Die jungen Künstlerinnen und Künstler erlebten Wagner nicht als fernes Monument, sondern als lebendigen Impulsgeber.
Besonders anregend war die Auseinandersetzung mit den Regieideen: die VR-Brillen im Parsifal (Regie: Jay Scheib), das bewusste „Weglassen“ von Handlung im Rheingold und Siegfried (Regie: Valentin Schwarz) oder die überraschende Besetzung des Hagen als Kind – all das provozierte, regte zum Nachdenken an und führte zu leidenschaftlichen Gesprächen.
Doch Bayreuth bedeutet auch Gemeinschaft: Zahlreiche Begegnungen und Gespräche im Quartier der Jugendherberge, während des gesamten Rahmenprogramms und besonders in den Aufführungspausen auf dem Grünen Hügel ließen über Institutionen und Ländergrenzen hinweg neue Freundschaften entstehen. Viele junge Talente nutzten die einmalige Chance, Kontakte zu den anderen 220 zeitgleich angereisten Stipendiaten aus den weltweiten Wagner-Verbänden zu knüpfen, die sicher weit über die Festspielwoche hinaus Bestand haben werden.
Wir gratulieren unseren elf Stipendiatinnen und Stipendiaten herzlich zu dieser unvergesslichen Erfahrung – und freuen uns, dass sie ihre Eindrücke auch in unseren Verband hineintragen. Ihr Enthusiasmus und ihre Offenheit sind eine Bereicherung für die ganze Wagner-Gemeinschaft in Frankfurt.